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  • Writer's pictureMaria Schoenfeld

KLEINE EINFÜHRUNG IN DEN YOGA

Heutzutage glauben viele Gelehrte, dass Yoga über 5000 Jahre bis zum Ursprung der menschlichen Zivilisation zurückgeht. Sie sind der Meinung, Yoga sei aus einem Steinzeit-Schamanismus heraus gewachsen, weil es kulturelle Ähnlichkeiten zwischen dem modernen Hinduismus und Mehrgarh gibt, einer jungsteinzeitlichen Siedlung im heutigen Afghanistan. Tatsächlich scheinen viele der heutigen hinduistischen Ideen, Rituale und Symbole ihre Wurzeln in diesem schamanistischen Kult von Mehrgarh zu haben.


Anfangs war der einzige Zweck des Yoga Praktizierens die Erfahrung von spiritueller Erleuchtung. Im Sanskrit (der antiken Sprache Indiens) wird Yoga mit “Einung” übersetzt, welches die Integration von Körper und Geist beschreibt, um eine bessere Verbindung mit der eigenen wahren, grundlegenden Natur bzw. seinem Selbst zu erschaffen. Frühes Yoga und altertümlicher Schamanismus haben viele Parallelen. So versuchen beide, die menschliche Natur zu transzendieren. Das primäre Ziel des Schamanismus war das Heilen von Mitgliedern der Priester-Gemeinschaft und das Agieren als religiöser Vermittler. Altertümliches Yoga war jedoch weniger oder gar nicht körperbezogen, weil es versuchte, die kosmische Ordnung durch innere Einsichten zu erkennen.


Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Yoga mehr zu einer inneren Erfahrung und die Yogis begannen, sich mehr auf ihre individuelle Erleuchtung und Erlösung zu konzentrieren. In einem tiefgreifenden Yoga-Beginner-Kurs gehe ich gezielter auf die Entstehungsgeschichte und Philosophie des Yoga ein und erläutere dort anschaulich die Bedeutung und die Zusammenhänge u.a. der Veden, der Samkhya-Philosophie, der Bhagavad-Gita, des Yoga-Sutras nach Patanjali sowie des körperbezogenen Hatha-Yoga.


Wenn jemand heute von “Yoga” spricht, werden viele Bilder heraufbeschworen. Vielleicht haben Sie ein Bild von Blumenkindern aus den 60ern im Kopf, die in unmöglichen Positionen im Kreise sitzen, während sie „Om“ um eine große Kerze herum chanten. Vielleicht kommen auch moderne Bilder von schwitzenden Yoginis im Studio auf. Es darf jedoch nicht das Ziel des Yoga als eine alte nachweisliche Technik auf der Weg zur inneren Erlösung vergessen werden, welche seit Jahrhunderten ausgeübt wird. Über die Jahre stieg jedoch die “Popularität von Yoga als Sport”, mit dem Ziel, fit zu bleiben und mit seinem inneren Selbst in Kontakt zu treten und um dem gesunden Geist in einer manchmal hektischen Welt Balance zu gewähren.

Während Yoga in den 60ern des 19. Jahrhunderts im Westen (meist USA) durch den Yogi Maharishi Mahesh, der die Transzendentale Meditation (TM) populär machte, verbreitet wurde, haben Yoga-Praktizierende die antike Praxis in den letzten Jahren für Zwecke des Wellness, Gewichtsabnahme und als Sport in den Vordergrund gestellt.


Wie gesagt ist Yoga eine antike indische Philosophie, die die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden bereichert. Obgleich es ein systematischer philosophischer Ansatz ist, ist Yoga keine Religion, aber es ist vergleichbar mit den meisten spirituellen Wegen.


Heutzutage gibt es viele verschiedene Orte und Institutionen, welche Yoga-Unterricht anbieten – Turnhallen, Spa-Center sowie lokale Vereine wie Volkshochschulen. Sie müssen jedoch an keinem Unterricht teilnehmen, um Yoga zu praktizieren - obwohl ich hier immer auf die Wichtigkeit eines Lehrers hinweise - um die korrekte Ausführung und die Techniken zu erlernen. Die richtige Yoga-Praxis kann Ihnen helfen, inneren Frieden zu finden, wenn Sie beispielsweise gestresst oder vom Alltag überfordert sind.


Während neuere Studien weiter die vielen gesundheitlichen Vorteile von Yoga offenbaren, wird die alte indische Philosophie in diesem Jahrhundert schnell der neue Fitness-Begleiter für enthusiastisch Trainierende. Heutige Yoga-Verehrer reichen von einfachen Praktizierenden wie der/dem StundentIn, Hausfrau/Hausmann oder ArbeitnehmerIn, welche versuchen, etwas für die Gesundheit zu tun, bis hin zu image-bewussten Hollywood Stars, die sich um geschmeidige Körper bemühen. Sogar prominente Athleten fügen Yoga in ihren Trainingsplan ein, um ausgeglichene und verletzungsfreie Muskeln und Wirbel zu entwickeln.


Aber Yoga alleine für seinen körperlichen Nutzen zu applaudieren würde dem nicht gerecht werden, was das komplette System als Ganzes zu bieten hat. Sie werden vielleicht davon überrascht sein, dass Sie durch das regelmäßige Praktizieren von Yoga weitaus mehr aufbauen als einen starken, flexiblen Körper.


Unterrichtsklassen, die in den Vereinigten Staaten und in Europa an Popularität gewonnen haben, lehren normalerweise eine der vielen Formen des körperbezogenen Hatha-Yoga, einer Disziplin, die sich hauptsächlich auf Asana (Körperhaltung) und die Atmung (Pranayama) konzentrieren, um den Körper auf spirituelles Streben vorzubereiten.


Der physische Aspekt von Yoga (Hatha-Yoga) wendet Körperstellungen an, was Konzentration und Disziplin erfordert. Der Grundsatz des Hatha-Yoga ist: Eine Übung wird erst zum yogischen Asana, wenn Sie bewusst ausgeführt wird. Das ist auch das “Geheimnis” des Yoga, denn wenn der Geist die Konzentration auf das Ausüben der Yoga-Stellungen wendet, werden die Gedanken ruhig - Sie entspannen mental, emotional und körperlich. Bleiben Sie mit Ihren Gedanken also immer im Moment. Das Ergebnis ist eine stärkerer Verbundenheit von Geist, Körper und Seele. Jeder, ohne Rücksicht auf Körperbau, Alter, Erfahrung oder physische Fähigkeiten, kann Yoga praktizieren. Sie werden durch diese Praxis eine tiefere Wertschätzung für Ihren Körpers und Geistes erlangen, wie durch kein anderes Übungsprogramm.

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